Erodierende Margen, durchgängig rückläufiger Umsatz, sich stetig verschlimmernde Ergebnisentwicklung, schwindender Cash-Flow, kritische Liquiditätsausstattung, Druck der Geldgeber - so vollzieht sich häufig eine Unternehmenskrise. Jetzt ist rasches Handeln gefragt, eine Restrukturierung zwingend erforderlich. Wer jetzt zögert, wird rasch das Ende des Unternehmens erleben. Werte werden vernichtet, Eigentümer und Mitarbeiter verlieren ihre Existenz. Aber was tun? Die Situation ist neu, es fehlt die notwendige Erfahrung in der Lösung dieser Situation, der Druck aber nimmt täglich zu. Abwarten kommt daher nicht in Frage , hektischer Aktionismus jedoch genauso wenig. Ein erfahrender Restrukturierer weiß, wie ein Unternehmen wieder aus dieser Situation heraus geführt werden kann. Er kennt die wesentlichen Hebel zur Gesundung des Unternehmens. Und er weiß, dass er die folgenden Grundsätze beherzigen muss:
Eine Restrukturierung dauert je nach Komplexität und Umfeld zwischen etwa 7 und 30 Monaten. Der Prozess teilt sich in drei Phasen:
In der ersten Phase steht neben der Stabilisierung der Liquidität die Erarbeitung des Grobkonzepts im Vordergrund. Erste Sofortmaßnahmen werden ergriffen. Außerdem werden strategische Optionen erfasst und grob bewertet. Kulturelle Besonderheiten der Unternehmenskultur und -werte werden erfasst, intern greifen erste Kommunikationsaktivitäten (z.B. Begleitung bei Betriebsversammlungen sowie bei Gesprächen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft(en)). Im Mittelpunkt der zweiten Phase steht die Erarbeitung eines detaillierten Konzepts, in dem die möglichen Maßnahmen identifiziert und ihr geplanter Ergebnis-und Liquiditätseffekt bewertet wird. Diese Berechnungen fließen in eine integrierte, detaillierte, mittelfristige Planung der Ergebnisse und Liquiditätsflüsse als Teil des Detailkonzepts ein. Ferner wird die abgestimmte Umsetzung aller Aktivitäten dargelegt. Während dieses Abschnittes verlagert sich der Fokus die ergriffenen Maßnahmen zusehends von der Liquiditäts- auf die Ergebnisseite. Die Unternehmenskultur, mögliche Befürchtungen, Befindlichkeiten und Widerstände werden identifiziert und diesen durch Sofortmaßnahmen entgegen gesteuert. Die schwierigste Arbeit wird in der Umsetzungsphasegeleistet. Hier greifen vor allem mittel- und langfristig wirksame Maßnahmen, die auf dem ständig angepassten und detaillierten Konzept beruhen. In dieser Phase wird mittels umfassender Change Management-Aktivitäten der Umsetzungserfolg nach innen abgesichert und verankert. Über den gesamten Prozess der Restrukturierung wird sichergestellt, dass durch eine geeignete Kommunikationspolitiknach außen des Unternehmens das verlorene Vertrauen Stück für Stück wiedergewonnen und dieses , wo möglich und notwendig, durch Entgegenkommen dokumentiert wird. Ferner werden sämtliche Ziele und beabsichtigen Maßnahmeneffekte auf ihre Wirkung hin kontrolliert, die Hintergründe von Abweichungen analysiert und Gegenmaßnahmen eingeleitet (Liquiditäts- und Umsetzungscontrolling). |